Hallo Leute,
da wir uns ja eigentlich auf einer „Hilfsmission“ befinden, also mit eurer Hilfe bis hier her gekommen sind, dachten wir, wir sollten euch auch mal einen Einblick in unseren Alltag, unsere Arbeit und überhaupt unser Leben hier, fernab der schönen Strände und zwischen den Ausflügen gäben – wir arbeiten nämlich hier ;0) !!!
Widmen wir uns zunächst einem existenziellen Alltagsthema, dem Essen. Unter diesem Abschnitt seht ihr ein Bild, einer sogar überdurchschnittlich guten Malzeit. Was ihr dort zu Augen bekommt ist das bekannte Ugali, ein geschmackloser, fester Maismehlbrei und eine Art Ragout aus kompletten kleinen Fischen. Ugali gibt es hier teilweise (4-5 mal die Woche) zwei Mal am Tag (es werden nur zwei Mahlzeiten eingenommen) und verursacht bei übermäßigem Verzehr Verstopfung…
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Ugali - mhh! |
Deswegen schreiten wir des Öfteren selbst zur Tat und beglücken unsere Schützlinge mit europäischen Köstlichkeiten wie Spaghetti mit Tomatensoße. Bei den Mengen und Voraussetzungen (siehe Bild), ist auch nicht wirklich vielmehr möglich. Aber keine Angst, es gibt auch jede Menge lokale Delikatessen der durchaus passablen Suaheliküche, die wir Einigen von euch dann auch mal in Deutschland präsentieren werden.
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Wie in Italien :-) zumindest geschmacklich |
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Unsere Kochstelle |
Einige davon könnt ihr hier sehen bzw. vermuten. Eine sehr willkommene Abwechslung zu Ugali stellen Chapati, eine Art Eierkuchen oder Crêpe dar. Die werden mit allem Möglichen gegessen und kosten umgerechnet 10 Cent. Oder was Vivi da macht sind Mandazi. Die kann man mit Krapfen vergleichen und die kosten 5 Cent.
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Vivi's Droge Nummer 1: Chapati |
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Vivi's Droge Nummer 2: Mandazis (leider nicht zu sehen) |
Und natürlich arbeiten wir auch an der Verbesserung der Allgemeinsituation. Momentan sind wir dabei 3 Tische und 6 Bänke zu bauen. Das Geld dafür kam unter anderem auch von euren Spenden. Die Tische sind notwendig, damit die Kinder ihre Hausaufgaben machen und daran essen können. Außerdem muss ein Kinderheim für seine Existenzberechtigung bestimmte Auflagen der Regierung erfüllen, was paradox ist, weil es keinerlei Subventionen gibt.
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Jo wir schaffen das! |
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schleifen - Kinderarbeit :-D |
Außerdem haben wir bei dem Bau eines Hühnerstalls für über 300 Hühner, mit dem Ziel der zukünftigen Subsistenz, mitgeholfen. Vom Steine schleppen aus dem nahegelegenen Steinbruch, wo die Arbeiter die Steine mit einfachsten Werkzeugen und purer Manneskraft aus dem Boden schlagen, über Zement mischen, einfach auf dem Boden mit Schaufeln, usw. haben wir alles mitgemacht. Danach gings in die Stadt, in der wir die Hühner in kleinen Pizzaschachteln abgeholt haben.
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Hühnerstall, die Goldgrube am Ende des Regenbogens |
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Werdet FETT! |
Ein ähnlich anstrengendes Projekt war der Garten, in dem wir jetzt unsere eigenen Möhren, Tomaten, Kartoffeln und Wassermelonen anbauen. Damit der grüne Daumen nicht einschläft ;0) !!
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Sähen der Samen, wer hätte gedacht, dass... |
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...sowas dabei herauskommt! |
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Wann können wir das endlich essen?! |
Zwischendurch sind wir immer dabei die Kinder zu beschäftigen und neue bzw. alte Spiele zu erfinden, zu basteln und bei den Kindern einzuführen.
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Memory basteln |
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Wie die Zwerge Felix beim Fussball abziehen :-) |
Diese Woche ist eine Heilerin aus der westlichen Bergregion Kenias zu Besuch. Die braut abends über'm Feuer immer die mysteriösesten Mixturen zusammen. Das mussten wir natürlich auch probieren und haben einfach einmal alles genommen was sie so auf Lager hatte. Dabei waren einfache Pfefferkörner, Gülle???!!!!, ein Puder zum Schniefen, ein Kräutertee und eine Flüssigkeit, die man sich in die Nase kippen musste. Hatte aber keine berauschende Wirkung, außer dass wir jetzt krank sind ;0)
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Ene Mene Nase bunt, alle Kinder prompt gesund, hex hex! |
Auch alltägliche Dinge wie zum Friseur zu gehen werden in Kenia zum Abenteuer. Nach dem ersten Versuch, bei dem wir ein halbes Vermögen dafür bezahlen sollten, dass der vermeintliche Fachmann ins Ohr geschnitten hatte, mit der einfachen Küchenschere doch nicht so gut wie vorgegeben umgehen konnte und das Resultat einem gerupften Huhn glich, entschieden wir uns diesmal für die Eigeninitiative, die eher einer morbiden Art der Selbstjustiz ähnelte – 6mm rundum…
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Der "Meister" am Werk... |
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"Was hast du mir angetan?!" |
Und nach so einem anstrengenden Tag müssen wir natürlich auch schlafen...
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Das Liebesnest |
Gute Nacht (Lala Salama)!!!